Am 12. Dezember 2013 war es wieder einmal soweit: die KoA-Schulen trafen sich vor Jahresabschluss erneut im Gästeraum der Universität Trier zum KoA-Arbeitskreis. Die Gastgeberinnen der Zusammenkunft, Elke Gödickemeier vom MBWWK sowie Natalie Smilek und Annelie Cremer von der asw e.V. an der Universität Trier freuten sich besonders über die große Resonanz und hohe Teilnehmerzahl. Mehr als 25 schulische KoA-Akteure aus zehn Standorten hatten sich dieses Mal auf den Weg nach Trier gemacht.
Im thematischen Zentrum des Arbeitskreises stand die konkrete Umsetzung der KoA-jobtime, also des beruf- und praxisorientierten Anteils des besonderen 10. Schuljahrs. Welche Erfahrungen haben die Schulen bisher in der Vermittlung der Jugendlichen in die Praktika gemacht? Wie organisieren sie die Praktikumsbetreuung? Wie nutzen die Jugendlichen das jobtime-Angebot? Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit in diesem Bereich so wichtigen Kooperationspartnern etwa den Betrieben und den Bundesagenturen für Arbeit vor Ort?
Die schulischen KoA-Akteure präsentierten einander ihre schulspezifischen jobtime-Konzepte und stellten dabei erneut fest, dass sich hier viele Gemeinsamkeiten finden lassen, die sich in der Umsetzungspraxis bewährt haben. Dazu zählen unter anderem die frühzeitige Vermittlung in Praktika schon zu Beginn des KoA-Schuljahrs, gegebenenfalls mit Anschub durch Lehrkräfte und Schulsozialarbeit; die Umsetzung von Langzeitpraktika in Tagesblöcken von etwa drei Tagen pro Woche und der enge Austausch mit den Jugendlichen zu den Erfahrungen und Erlebnissen im Praktikum. Die Mehrheit der Jugendlichen reagierten offen auf das jobtime Angebot und entwickelten sich im Lauf der jobtime durchaus sehr positiv und dies trotz oftmals sehr schwierigen privaten und schulischen Ausgangslagen. Allerdings gibt es den Erfahrungen der Akteure zufolge an den Schulen auch Jugendliche, die nicht auf den Rückhalt aus der Familie zählen können und von den Eltern sogar hinsichtlich ihrer Langzeitpraktika negativ beeinflusst werden. Die schulischen Akteure betonen, dass dies bislang eher Einzelfälle sind; dennoch wird diese Erfahrung von nahezu allen Schulen geteilt und darf daher auch zukünftig nicht außer Acht gelassen werden.
Mehr als zufrieden äußern sich die schulischen Akteure zu ihren Kooperationen mit den Betrieben und Unternehmen. Gerade an den Schulen, die KoA bereits seit mehreren Jahren umsetzen, habe sich die Zusammenarbeit mit den Betrieben überaus intensiviert. Auch die Akquise neuer Betriebe sei kein großes Problem, da sich KoA vor Ort einen guten Namen gemacht habe und von den Betrieben positiv aufgenommen werde. Denn mittlerweile setzten auch immer mehr Schulen, sogar Gymnasien, auf die Durchführung von Praktika, was natürlich einen großen Andrang bei den örtlichen Betrieben zur Folge habe. Mit dem bekannten und bewährten KoA-jobtime Konzept haben die schulischen Akteure weniger Probleme, sich auf dem heißumkämpften Praktikamarkt zu behaupten, so dass auch benachteiligte Jugendliche weiterhin eine Chance haben. Ebenfalls durchgehend positiv wird die Zusammenarbeit mit den Bundesagenturen für Arbeit vor Ort beschrieben: die Beraterinnen und Berater kümmerten sich individuell um die Jugendlichen und böten diesen konkrete Hilfen und Unterstützungsmöglichkeiten bei der Lehrstellensuche an.
Im Anschluss an diese rege Diskussionsrunde berichteten die KoA-Akteure von ihren ersten Erfahrungen mit der online Plattform www.ich-will-lernen.de, die sich an den zehn Standorten derzeit in der Pilotierung befindet und teilweise bereits Eingang in die Unterrichtsgestaltung gefunden hat.