„Jedes Schuljahr ist anders!“
KoA-Schulen treffen sich an der RS+ Pirmasens
Am 9.6.2015 fand das letzte Zusammentreffen der KoA-Teams im aktuellen Schuljahr 2014/15 statt. Dieses mal zu Gast in der Pfalz bei der Realschule plus in Pirmasens.
Neben der Besprechung aktueller organisatorischer und logistischer Fragen nutzte das Team der RS+ Pirmasens den Anlass, den geladenen Gästen die eigene Schule und das schulspezifische KoA-Profil vorzustellen. Das Klassenleitungsteam mit Frank Scherer und Alexander Müller berichteten zu den zentralen Eckpfeilern ihrer Arbeit. Als eine der Gelingensbedingungen sehen die beiden das Teamteaching an. Wobei hier die Vorteile der kleinen Teamstruktur in Bezug auf Abstimmungsprozesse und den Austausch auf der Hand liegen. Die Zusammenarbeit mit den unterstützenden Partnereinrichtungen wie der Berufsberatung der Bundesagentur für Arbeit, den Berufsschulen sowie den Praktikumsbetrieben der Region wird gepflegt und als bereichernd für die Gestaltung von KoA erlebt. Erweitert wird das Angebot zur vertieften Berufsorientierung noch durch Betriebserkundungen und den Besuch von Berufsmessen, um die Kontakte für die Jugendlichen in die Arbeitswelt anzubahnen.
Daran anschließend berichteten nun auch die anderen schulischen Teams über ihre derzeitige Situation in der KoA-Klasse. Anhand der „Stimmungsbarometer“ sowie der aktuellen Abschluss- und Anschlusszahlen stellten sich die Teams gegenseitig ihre Erfahrungen vor; darüber hinausgehend richtete man aber auch den Blick auf das gesamte Schuljahr im Sinne einer Bilanz. Dabei zeigte sich, dass die schulischen Teams das zu Ende gehende Schuljahr recht unterschiedlich bewerteten: Die Unterschiede wurden sowohl zwischen den Schulen deutlich, aber zum Teil auch innerhalb einer KoA-Klasse. So berichteten Standorte von Lerngruppen mit kontinuierlichen Steigerungen und Entwicklungsfortschritten, engagierten Eltern und motivierten Jugendlichen. Im Gegensatz dazu sahen sich andere Standorte in diesem Schuljahr vor besonders fordernde erzieherische Herausforderungen und mangelnde Unterstützung durch die Elternhäuser gestellt. Als starke Partner erlebten die Schulen dabei u.a. die Jugendämter, soziale Einrichtungen, die Bundesagentur für Arbeit und die Betriebe.
Deutlich wurde in der Reflexion des Schuljahres wieder einmal die Notwendigkeit der Binnendifferenzierung, bzw. des Aufbrechens von klassischen Lehrmethoden, um den unterschiedlichen fachlichen Voraussetzungen und Möglichkeiten der Jugendlichen gerecht zu werden.
Im Resümee herrschte dann die einhellige Meinung, dass die bisherigen Erfahrungen als Grundlage im Umgang mit den komplexen Abläufen und Aufgaben im KoA-Schuljahr vieles erleichtern, aber nicht als Schablone für den nächsten Durchgang gesehen werden können.
Die schulischen Teams haben durch ihren Einsatz und ihr Engagement wieder ein Schuljahr erfolgreich zu Ende geführt: Das machen die Abschluss- und Anschlussprognosen deutlich. Bereits im Juni hatten viele Jugendliche einen festen Ausbildungsplatz gefunden. Zum Beispiel als Dachdecker, Metzger, im Einzelhandel, als Kraftfahrer, Landschaftsgärtner oder im Rahmen eines freiwilligen sozialen Jahres. (Die abschließenden Zahlen werden zum Ende des Schuljahres durch das MBWWK veröffentlicht.)
Gerade vor diesem Hintergrund nehmen am Ende des Schuljahres die Schulteams gemeinsam mit den Jugendlichen nochmals verstärkt den Übergang in den Berufsalltag und das Lernen an Berufsschulen in den Blick. Wichtig werden hier auch weiterhin Unterstützer sein, die die Jugendlichen auf ihrem beruflichen Weg begleiten können. In einer Art Übergabe-Gespräch sollen konkrete Helfer ausfindig gemacht und deren Kontaktdaten festgehalten werden. Hierzu wurden wichtige Aspekte im Plenum erörtert und im Nachgang zur Arbeitskreissitzung in einem „Übergabe-Leitfaden“ zusammengefasst, der auch als Download auf dieser Seite bereitsteht.
Der Arbeitskreis wurde durch die Nachricht über den plötzlichen und tragischen Tod unserer sehr geschätzten Kollegin und Wegefährtin Natalie Smilek am 8.6.2015 überschattet. Sie begleitete die Schulteams gemeinsam mit ihrer Kollegin Annelie Cremer im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung des besonderen zehnten Schuljahres von 2009 bis 2012 und führte danach die KoA-Arbeitskreise weiter. Ihre kompetente und engagierte Arbeitsweise und ihr erfrischender Elan bleibt uns unvergessen.
Der aktuelle "Leitfaden zum Übergang" steht hier zum Download bereit.