15.12.2016
Eine Gemeinschaft zusammen schmieden: Projekt der KoA-Klasse der Paul-Schneider-Schule Sohren
Unterricht mit Praxisbezug hat an der Paul-Schneider-Realschule plus und Fachoberschule Sohren-Büchenbeuren (PSS) eine lange Tradition. Schon immer arbeiten die Pädagogen dort gern mit Lebensweltbezug und orientiert auf Berufe. Infolgedessen liegt es auf der Hand, sich Experten in die Schulstunde einzuladen. Gerade das Handwerk und dann auch noch das fast ausgestorbene Schmiede-Handwerk stand jetzt im Fokus eines Projekttages der KoA-Klasse (Keiner ohne Abschluss).
Joachim Harbut, Kunstschmied und Schmiedemeister aus Armsheim, präsentiert gerne sein Handwerk an Schulen. Schüler für die Berufe, die mit Metallbearbeitung zu tun haben, zu begeistern, liegt ihm natürlich am Herzen. Ein weiterer Aspekt seiner Kooperation mit Schulen ist das soziale Lernen. „Ich möchte, dass Schüler Erfolge erleben, neue Fähigkeiten an sich entdecken und ein Gefühl für die Gemeinschaft entwickeln“, so Harbut. Der Schmied weiß nämlich, dass nicht nur Eisen, sondern auch Gemeinschaften geschmiedet werden wollen. In der gemeinsamen Teilnahme der KoA-Schüler und ihrer Lehrkräfte werden wichtige Kompetenzen trainiert, die für das ganze Leben und die Gemeinschaft in der Schule unentbehrlich sind.
Aufgabe der Schüler an diesem Tag war es, eine Sonnenfigur zu produzieren, wobei arbeitsteilig vorgegangen wurde. Kleingruppen von Schülern feilten, hämmerten und schmiedeten den Zentralkörper und die Strahlen der Sonne. Sie arbeiteten mit Schweißgeräten und Plasmaschneidern und legten Schutzkleidung an. So konnte jeder dem Kunstwerk seinen individuellen Stempel aufdrücken. Über das Gesamtkonzept besprach sich Harbut mit den Schülern und Lehrern im Gesprächskreis zu Beginn des Projekts. Verantwortung und Ziele des einzelnen wie auch der Gruppe standen in der Diskussion. „Das Ich und das Wir sind die Fundamente einer gemeinsamen schöpferischen Arbeit“, lautet Harbuts Credo. Danach ging es an Ambosse und Schmiedeöfen, die der Schmiedemeister mitbrachte, auch das Material wurde von ihm gestellt. Unter der Perspektive des Kostenfaktors konnte das Schmiede-Projekt nur realisiert werden, weil der Förderverein der PSS hier massiv die Schule unterstützte.
Insgesamt standen viele Schlüsselqualifikationen mit im Fokus des Projekts. Das gemeinsame Schmieden erfordern neben handwerklichem Geschick Rücksichtnahme wie auch Verantwortungsbewusstsein. Dazu führt Harbut aus: „Die Sache des Einzelnen ist der Gewinn für die Gemeinschaft“. So erleben die Schüler, wie ihre individuelle Arbeit schließlich in einem größeren Ganzen aufgeht. „Das ist ein Erfolgserlebnis zur Selbstwertsteigerung“, führt der Schmied aus.